Der Mann, der niemals gelogen hat

8 min

The honest farmer leaves his village at sunrise, bound for the royal court.

Über die Geschichte: Der Mann, der niemals gelogen hat ist ein Volksmärchen aus nigeria, der im Uralte Geschichten spielt. Diese Gesprächsstoff Geschichten Erzählung erforscht Themen wie Weisheitsgeschichten und ist geeignet für Geschichten für alle Altersgruppen. Sie bietet Moralgeschichten Einblicke. Ein nigerianischer Bauer nutzt absolute Ehrlichkeit, um einen mächtigen König zu überlisten und den Wert der Wahrheit zu lehren.

Introduction

Olumide stand noch vor Sonnenaufgang auf, der Duft von Tau auf den Hirse- und Yamfeldern erfüllte seine Lungen, während er die abgetragenen Lederbänder seiner Sandalen fester zog. In seiner kleinen strohgedeckten Hütte am Rande des Dorfes Udo tanzte das Kerzenlicht über die Holzwände und erhellte einen einfachen Tontopf mit Brei, den seine Frau zubereitet hatte. Schweigend aß er und genoss jeden Löffel, wohl wissend, dass seine Ehrlichkeit ihm das Vertrauen der Nachbarn und weiter gereister Kaufleute eingebracht hatte. Keiner in der Region hatte je erlebt, dass Olumide die Wahrheit beugte. Wenn Nachbarn um Yams oder Ziegen handelten, geschah dies ohne Sorge, der Bauer könnte sie betrügen. Schulkindern und Alten genügte sein Marktstand, um seine sanfte Stimme zu hören und zu spüren, dass seine Worte so beständig waren wie der Fluss, der das Tal geformt hatte. Nachrichten von seiner Integrität erreichten schließlich König Adebolas Palast. Für Höflinge und Berater klang die Vorstellung absoluter Ehrlichkeit unmöglich – ihr Interesse war geweckt. Der König, von Stolz und Neugier getrieben, ließ Olumide vorladen, um zu prüfen, ob diese Tugend königlicher List standhalten könne. Mit pochendem Herzen, geteilt zwischen Furcht und Entschlossenheit, schob Olumide seine Matte beiseite, bat die Ahnen um Schutz und trat ins erste Morgenlicht. Er trug nichts bei sich außer einem Korb Yams und der ruhigen Gewissheit, nur das auszusprechen, was er als wahr erkannte. Der Weg vor ihm führte von vertrauten Feldern in das Herz von Pracht – und Gefahr –, wo Ehrlichkeit sein einziger Schild sein würde.

The Summoning at Sunrise

Olumides Reise begann auf einem schmalen Pfad, der durch wiegende Hirsefelder und Baobabbäume führte. Vögel stoben auf, als er sich näherte, erschrocken von dem Klang seiner Schritte auf der sonnengewärmten Erde. Er ging langsam, erinnerte sich an jede Situation, in der die Wahrheit ihn durch Konflikte geführt hatte: jener Tag, an dem er verlustige Reisende rettete, weil er die genaue Flussbiegung benennen konnte; der Moment, als er einem Kaufmann gestand, eine Münze zu viel genommen zu haben, und sie umgehend zurückgab. Als Junge hatte er gesehen, wie Lügen Familien zerstörten; als Mann, wie Ehrlichkeit Vertrauen und Gemeinschaft wiederaufbaute. Mit jedem Gedanken sammelte sich stille Tapferkeit in ihm, die jeden Zweifel verscheuchte.

Auf halbem Weg erschien der königliche Bote – ein dunkelhäutiger Jüngling, der eine mit Purpurwachs versiegelte Schriftrolle fest umklammerte. Der Junge kniete nieder und überreichte die Nachricht in goldener Tinte: "Olumide von Udo, erscheine im ersten Licht vor König Adebola. Sprich deine Wahrheit oder erleide die Folgen des Schweigens." Mit klopfendem Herzen nahm der Bauer den Auftrag an. Er verneigte sich, berührte das Land mit der Stirn und stand wieder auf, sich bewusst, dass viele der königlichen Einladung nicht folgten und nie zurückkehrten.

Hinter ihm verschwand die Grenze des Dorfes, ersetzt von in Reih und Glied gepflanzten Obstgärten und bewachten Ställen. Wachen in glänzenden Helmen hielten ihn an jedem Posten auf, doch er antwortete jedes Mal schlicht: "Ich bin Olumide, der Bauer von Udo." Und sie ließen ihn passieren. Endlich durchschritt er die kunstvoll geschnitzten Tore des Palastes, seine Sandalen waren kaum hörbar auf den zu Spiegelglanz polierten Marmorböden. Höflinge in bunten Seidenroben musterten ihn mit verborgenen Lächeln oder finsteren Blicken. Die Luft war kühl vom Sprühregen eines Marmorspringbrunnens im Hof, auf dessen Wasser weiße Lotusblüten trieben. Vor ihm erhoben sich die Thronsäle, doch Olumides Entschlossenheit blieb unerschüttert. Er war ein Mann, bekannt dafür, nur die Wahrheit zu sprechen – und nun sollte genau diese Wahrheit ihn in das goldene Reich der Macht führen, wo Ehrlichkeit allein sein Schild sein würde.

Olumide, der in der Morgenämmerung einen staubigen Weg entlanggeht, der von Hirsefeldern gesäumt ist
Olumide passiert die Kontrollposten auf dem Weg zum Palast und beantwortet jeden Wächter mit ruhiger Ehrlichkeit.

Trials of Truth

König Adebola lehnte auf einem erhöhten Podest unter einem Baldachin aus karminrotem Samt zurück, das Fackellicht warf wandernde Schatten auf sein ernstes Antlitz. Um ihn herum saßen Höflinge mit juwelenbesetzten Halsketten und seidigen Turbanen, ihre Augen funkelten vor Erwartung. Der Bauer kniete in der Mitte der polierten Halle und spürte, wie die Stille schwer wie ein Mantel auf ihm lag. Die tiefe, gemessene Stimme des Königs durchbrach die Ruhe: "Olumide von Udo, dein Ruhm eilt dir voraus. Man sagt, du hättest nie gelogen. Ich will deine Aufrichtigkeit prüfen." Zu seinen Füßen erschien eine silberne Schale, gefüllt mit Goldmünzen. "Sag mir," begann der König, "enthält diese Schale hundert Goldstücke oder mehr? Wenn du nicht richtig antwortest, bringen dich die Wachen in den Kerker." Die Höflinge lehnten sich vor, hielten den Atem an. Olumide betrachtete die Münzen, die wie eingefangenes Sonnenlicht funkelten. "Mein König," antwortete er leise, "ich kann nicht sagen, wie viele Münzen es sind, ohne sie abzuzählen. Ich sehe, dass sie hell glänzen, doch ich kenne ihre Zahl nicht." Ein Murmeln ging durch die Halle. Die Lippen des Königs spannten sich. "Kühne Antwort," sagte er. "Zähle sie jetzt – schnell – und sprich die Wahrheit." Ohne zu zögern begann Olumide, jede Münze mit ruhiger Hand zu zählen, bis er neunundsiebzig erreicht hatte. "Neunundsiebzig, mein König. Sollten mehr Münzen verborgen sein, so sehe ich sie nicht." Ein Keuchen ging durch die Höflinge. Viele hatten erwartet, dass er schätzen würde – vielleicht Münzen hinzuzufügen, um dem König zu imponieren. Stattdessen verließ sich Olumide nur auf seine Zählung. Der König winkte einem Diener, der die Schale kippte. Eine einzelne Münze glitt heraus und klirrte leise. "Ich gab dir achtzig," erklärte der König. "Du hast eine übersehen." Olumide senkte ehrfürchtig den Blick. "Sire, ich habe genau das gezählt, was vor mir lag. Ich habe nicht angenommen, dass Münzen in den Falten der Schale ruhen."

König Adebola sitzt auf seinem Thron und blickt auf den Bauern in der prächtigen Halle herab.
Olumide steht ruhig vor dem König, der ihn mit gezielt gestellten Fragen auf die Probe stellt.

Der König runzelte die Stirn, erhob sich und schritt aufgeregt durch die Halle, während die Höflinge leise flüsterten. Dann schlug er mit seinem Stab auf den Marmorboden. "Genug. Ein zweiter Test." Er winkte einem Berater, der einen goldenen Ring mit einem Rubin hereintrug. "Dieser Ring gehörte meinem Vater. Wenn du wahrhaftig sprichst, nenne den Moment, in dem er ihn am stolzesten trug." Die Halle wurde still. Einige kicherten, hielten die Frage für absurd – wer könnte die private Erinnerung eines Königs kennen? Doch Olumide zuckte nicht. "Ich kenne die genaue Stunde nicht, mein König," sagte er. "Aber ich weiß, dass es der Tag war, an dem er einen großen Krieg beendete und diesen Ring seiner Mutter zurückgab. Er war stolz, als er die Waffen niederlegte und Frieden anbot." Der Rubin glühte im Fackelschein, und die Höflinge blinzelten überrascht. Viele hatten erwartet, der Bauer würde eine romantische Legende erfinden. Stattdessen sprach er schlicht vom im Tal besiegelten Friedensvertrag. Für einen Moment wurde der Blick des Königs weicher, doch dann schärfte er sich erneut wie eine Klinge bereit zum Schlag.

When Truth Prevails

Ein ehrfürchtiges Schweigen legte sich über den Hof, als König Adebola langsam nickte, Neugier mischte sich mit Frustration in seinem Blick. Er hob seinen Stab ein weiteres Mal. "Letzte Prüfung," verkündete er. "Antworte mir wahrhaftig, Olumide: Wenn ich dich anordne, bei der Göttin der Gerechtigkeit zu schwören, nur die Wahrheit zu sprechen, wirst du gehorchen oder deinen Eid brechen, um deiner eigenen Ehrlichkeit zu dienen?" Viele glaubten, der König wolle den Bauern in die Enge treiben – Götterschwüre bargen oft Tücken. Doch Olumides Geist war klar. "Sire, ich schwöre bei der Göttin, nur das zu sprechen, was ich mit Gewissheit weiß. Und sollte ich durch das Schicksal irren, möge meine Strafe nicht größer sein als eine Lektion in Demut." Die Augen des Königs verengten sich. "Sehr gut. Du hast deinen Eid vor allen gesprochen. Nun sag mir: Warum ist dieser Dienst wertvoll für dein Volk?" Olumide erhob sich und sprach mit unerschütterlicher Stimme: "Ehrlichkeit schafft Sicherheit, Sire. Wenn Nachbarn dem Wort des anderen vertrauen, blüht der Handel auf. Wenn Herrscher ihren Untertanen vertrauen, schwindet der Aufruhr. Mein Dienst liegt nicht im Schmeicheln, sondern im Aufzeigen von Gerechtigkeit und im Verhindern von Grausamkeit."

Ein Bauer präsentiert eine schlichte Holschale, um die verborgene Wahrheit hinter dem goldenen Gefäß zu enthüllen.
Mit einer schlichten hölzernen Schüssel zeigt Olumide dem König, dass Ehrlichkeit keine Verzierung braucht.

Ein Raunen durchlief die Halle. Der König schritt vor das Podest, sein Stab klopfte gleichmäßig auf den Boden wie ein ruhender Herzschlag. Dann hob er die Hand. Ein Diener erschien mit einer schlichten Holzschale, matt und ungeschmückt. "Warum diese Schale, Bauer?" fragte Adebola. Olumide beugte sich vor und suchte den Blick des Königs. "Die schlichte Schale zeigt, dass Wahrheit keiner Vergoldung bedarf. Sie enthält, was sie enthält – nicht mehr, nicht weniger. Sie verlangt keine Täuschung, um kostbar zu erscheinen, denn ihr Wert liegt in der Klarheit ihres Zwecks."

Der König schwieg, während sein Hof das Urteil erwartete. Schließlich senkte Adebola seinen Stab und lächelte – eine seltene Geste, die sein königliches Antlitz milde werden ließ. Er stieg vom Podest und hockte sich vor Olumide. "Du hast mir einen Spiegel vorgehalten, ehrlicher Mann. Meine fein gesponnenen Intrigen offenbaren nur meine eigenen Zweifel."

Er richtete sich wieder auf und wandte sich an die Höflinge. "Lasst diesen Bauern in Ehren nach Udo zurückkehren. Möge seine Ehrlichkeit in unseren Gesetzen verankert werden. Wer für diese Krone lügt, lerne von seinem Vorbild." Die Höflinge brachen in Beifall aus, und Olumide verneigte sich tief. Trotz seiner Erschöpfung durchströmte ihn neuer Mut: Ein Königreich, einst von Furcht beherrscht, könnte nun auf Vertrauen gedeihen. Als er abzog, erleuchteten Laternen seinen Weg, und die Dorfbewohner reihten sich am Straßenrand, um den Mann zu begrüßen, der niemals gelogen hatte.

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